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KARL SCHMIDT-ROTTLUFF

Karl Schmidt-Rottluff. Geweihfarn in der Mitte. 1957. Brücke-Museum Berlin. Karl und Emy Schmidt-Rottluff Stiftung. © VG Bild-Kunst, Bonn 2018

Karl Schmidt-Rottluff. Masken. 1938. Brücke-Museum Berlin. Karl und Emy Schmidt-Rottluff Stiftung. © VG Bild-Kunst, Bonn 2018

Karl Schmidt-Rottluff. Mädchen aus Kowno. 1918. Brücke-Museum Berlin. © VG Bild-Kunst, Bonn 2018

Karl Schmidt-Rottluff. Spiegelnder See. 1936. Museum Folkwang Essen. © VG Bild-Kunst, Bonn 2018

Karl Schmidt-Rottluff. Stillleben um Glaskugel. 1952. Brücke-Museum Berlin. Karl und Emy Schmidt-Rottluff Stiftung. © VG Bild-Kunst, Bonn 2018
expressiv, magisch, fremd
Die Ausstellung Karl Schmidt-Rottluff: expressiv, magisch, fremd untersucht erstmals die Faszination des berühmten "Brücke"-Künstlers für außereuropäische Kunst und Kultgegenstände und seine lebenslange Rezeption der für ihn magischen Kraft dieser Objekte. Das Bucerius Kunst Forum präsentiert vom 27. Januar bis 21. Mai 2018 rund 80 Arbeiten Schmidt-Rottluffs aus über 50 Schaffensjahren, darunter Skulpturen, Gemälde, Aquarelle, Zeichnungen und Druckgrafik.
Die Werke werden in direkten Dialog mit afrikanischen und ozeanischen Objekten aus der umfassenden ethnografischen Sammlung des Künstlers gesetzt. Die Ausstellung präsentiert neue wissenschaftliche Erkenntnisse über den Nachlass des Künstlers und veranschaulicht, wie Schmidt-Rottluff stilistische und inhaltliche Anregungen umsetzte und darüber hinaus Motive direkt in seine Bilder übernahm.
Die Faszination für afrikanische und ozeanische Figuren und Masken zeigt sich im gesamten Œuvre Karl Schmidt-Rottluffs. Der gebürtige Chemnitzer (1884-1976) begann bereits in den 1910er Jahren, außereuropäische Kunst zu sammeln. Eines der ersten Zeugnisse der künstlerischen Auseinandersetzung ist eine Postkarte, die Schmidt-Rottluff 1909 an den befreundeten "Brücke"-Maler Erich Heckel schrieb und auf der er eine Figur aus Kamerun skizzierte.
1915 erhielt Karl Schmidt-Rottluff von Kunsthistorikerin Rosa Schapire ein Exemplar von Carl Einsteins "Negerplastik". Das Werk zeigt 119 Abbildungen afrikanischer Masken und Skulpturen. Erstmalig wurden hier afrikanische Kunstgegenstände unter ästhetischen Gesichtspunkten betrachtet. Vielfach lassen sich Parallelen zwischen den im Buch abgebildeten Werken und Arbeiten Schmidt-Rottluffs feststellen, der zu diesem Zeitpunkt bereits begonnen hatte, außereuropäische Kunst in seinen Gemälden darzustellen. Auch in seinen Plastiken spiegelt sich die Auseinandersetzung mit der Ästhetik und der Durchgeistigung außereuropäischer Stammeskunst wider, darunter "Grünroter Kopf" (1917).
In den Jahren des Ersten Weltkrieges schlug sich die Faszination des Künstlers für ozeanische und afrikanische Kunst vor allem im Medium des Holzschnitts und der Radierung nieder. Insbesondere in der ornamentalen Gestaltung von Flächen und den Proportionen von Figuren, die häufig Merkmale wie große Köpfe, hervorgehobene Brüste und kurze Gliedmaßen aufweisen.
Der Weg über den Holzschnitt und die Plastik war für die Stilfindung Schmidt-Rottluffs äußerst wichtig. Was sich in seinen Holzschnitten der Vorkriegsjahre schon andeutete, arbeitete er in dieser Zeit plastisch aus und nähert sich auch in Technik und Material seinen Vorbildern. Über 30 aus Holz geschnitzte Figuren und Köpfe entstanden in dieser Phase, darunter "Blauroter Kopf" (Panischer Schrecken) (1917), der durch seine konkave Gesichtsform und den kreisrund gespitzten Mund deutliche Assoziationen an afrikanische Masken weckt.
Während des Dritten Reiches wurde Karl Schmidt-Rottluff als "entarteter Künstler" diffamiert und zog sich in die "innere Emigration" zurück: Es entstanden Stillleben mit magisch-entrückter Stimmung, die als stiller Dialog mit Göttern und Schutzgeistern verstanden werden können.
Nach Ende des Zweiten Weltkrieges ist die wiederkehrende Kraft in Karl Schmidt-Rottluffs Farbenstürmen zu spüren, so auch in Landschaft mit Brücke (1955). Wie ein roter Faden zieht sich die Begeisterung für außereuropäische Kunst und Kultgegenstände durch sein künstlerisches Schaffen.
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